Sonderausstellungen Archiv 2010
"Vom Korn zum Brot"
30. Mai bis 31. Oktober 2010
Die Deutschen sind mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von
82,7 kg Europameister im Brotverzehr. Laut Deutscher
Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) haben sie mit rund 300
Brotsorten und 1200 Arten von Kleingebäck auch die größte
Auswahl.
Besonders beliebt sind die regionaltypischen Mischbrote.
Trotzdem ist der Brotverbrauch signifikant zurückgegangen. Vor
hundert Jahren noch lag
der Verzehr von Brot in Deutschland bei 139,2 kg pro Kopf im
Jahr. Damals war das Brot Hauptnahrungsmittel, heute ist es zu
einer Zwischenmahlzeit oder zu einer Beigabe zum Essen geworden.
"Vom Korn zum Brot" heißt die diesjährige Sonderausstellung im
Altweiler Landwirtschafts-museum. Die Volkskundlerin Heidrun
Hajosch aus Freiburg hat aus der über 6.000-jährigen Geschichte
von Getreideanbau und Brotherstellung eine kleine Sonderschau
über die Anbau, Ernte und Verarbeitung von Getreide
zusammengestellt.
Von
Purpurrot bis Königsblau- Farben
und Färben
Vom Schneckenpurpur der Antike, von Krapprot und Indigoblau,
bis hin zu den synthetischen Farben der Neuzeit beleuchtet die
Kuratorin Sigrid Schaub die faszinierende Welt der Färberfarben
und die Geschichte der Textilfärberei in einer
Sonderausstellung.
zämmecho in Wiil - Szenen aus der Kaufmann-Chronik um 1900
8.
November 2009 - 11. April 2010
Eröffnung: 8. November 2008, 11:15 Uhr Städtisches Museum am
Lindenplatz Weil ist um 1900 ein kleines Dorf mit 2000
Einwohnern, darunter vor allem Landwirte und Handwerker. Doch
macht sich der Strukturwandel durch die fortschreitende
Industrialisierung auch in Weil bemerkbar. Die Menschen werden
zunehmend mobiler und nehmen für ihren Arbeitsplatz längere
Wege auf sich.
Neben der Landwirtschaft werden Industrie und Gewerbe zum zweitgrößten Erwerbszweig. Die neue Mobilität beinhaltet auch den Zuzug von Bahn- und Zollbeamten und Arbeitern aus anderen Regionen des Deutschen Kaiserreiches. Neben Weil entstehen die neuen Ortsteile Friedlingen und die Leopoldshöhe. Weil um 1900 steht an der Schwelle einer rasanten Entwicklung, die schon 1929 in der Erhebung zur Stadt mündet. In diese Zeit hinein wird Marie Kaufmann 1884 geboren. Sie ist das jüngste Kind der Weiler Kaufmann-Familie, einer Musikerfamilie, die schon in der dritten Generation die musikalischen Aktivitäten in Weil und im Markgräflerland prägt. Um die Jahrhundertwende ist Marie 16 Jahre alt und führt bereits den väterlichen Haushalt, in dem die Musik den Alltag bestimmt und wo die Musiker der Region ein- und ausgehen.
Im
Alter von 73 Jahren beginnt Marie Kaufmann die 120 Jahre
umfassende Geschichte ihrer Familie aufzuschreiben. Darin
erzählt Marie Kaufmann nicht nur das spannende Leben der
Musikerfamilie, sondern liefert auch interessante Aspekte zum
alltäglichen Leben in Weil und zu Ereignissen der
Stadtgeschichte.
Diese Chronik diente dem Museumskreis und der Kuratorin Simone
Kern als Arbeitsgrundlage für die Ausstellung.
Aus der Fülle der Erinnerungen hat sich das Museumsteam auf Orte
der Kommunikation und des Zusammentreffens konzentriert.
Eine Vielzahl von Plätzen und Treffpunkten in Weil um 1900
werden in der Ausstellung vorgestellt. Zahlreiche Textauszüge
aus dieser Kaufmann-Chronik sind in der Ausstellung in
überdimensional großen Chroniken zu lesen.